Es gibt mehrere Mechanismen, die erklären, warum Tumorgewebe im Durchschnitt stärker geschädigt wird:
- Gestörte Blutversorgung: Tumorgefäße sind chaotisch aufgebaut, oft undicht und ungleichmäßig verteilt. Folge: schlechter Wärmeabtransport, d.h. das Tumorgewebe überhitzt stärker als gut durchblutetes Normalgewebe.
- Hypoxie und Azidose: Tumorzellen leben häufig in sauerstoffarmen und sauren Mikromilieus. Diese Bedingungen machen Zellen empfindlicher gegenüber Hitze (sie können Schäden weniger gut reparieren).
- DNA-Reparaturmechanismen: Gesunde Zellen verfügen über effizientere Reparaturprozesse nach Hitzeschädigung. Tumorzellen haben oft Defekte in solchen Mechanismen und dadurch eine höhere Anfälligkeit.
- Synergie mit Therapien: Hyperthermie schwächt Tumorzellen so, dass sie strahlen- und chemosensibler werden.
Literatur:
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